Projekte->VDR
Als ich das erste Mal von dem "Video Disk Recorder" (VDR) hörte, ist mir nichts besseres eingefallen, als darüber zu lachen und mit den Worten "Was soll denn sowas?" oder "Wer braucht denn sowas?" abzutun. Es gibt da aber einen Freund in meinem Leben , der partout nicht aufhörte mich anzufixen und als armer Schüler Geld in Festplatten, Koaxialkabel, eine Satschüssel mit digitalen LNB und natürlich diversen DVB-Karten (drei an der Zahl) zu investieren.
Ich muss gestehen, auch wenn er mich damals nur begeistern konnte, weil ich immer schon etwas technikverliebt und neugierig war, bleibt mir heute nichts weiteres zu sagen als: "Danke Mani!".

Der VDR ist eine Software von Klaus Schmidinger, die es ermöglicht über Satellit empfangene TV oder Radioprogramme aufzuzeichnen, zu schneiden, filmfremde Passagen wie Werbung zu erkennen und in Aufnahmen zu markieren und das Ganze - natürlich auch zeitversetzt oder zeitgleich - wiederzugeben.

Mein VDR basiert auf einem Server - Client Prinzip, d.h. ich habe einen Server mit drei DVB-S Karten im Keller, der die Aufnahmen speichert und das Live-Programm in mein lokales Netz streamen kann.
Clientseitig kann also prinzipiell jeder Rechner den einfachen mpeg-Stream empfangen, sehr komfortabel wäre dies so jedoch nicht.
Wesendlich schöner ist eine weitere VDR-Installation auf einem Clienten, die sich mittels "Streamdev-Plugin" mit dem Server verbindet und somit ein komplettes VDR-OSD (vergleichbar mit modernen Settop-Boxen) zur Verfügung stellt.
Als Player für die Clienten verwende ich "Xine". Clienten exisitieren momentan im Büro meines Vaters, im Wohnzimmer und in meinem Zimmer. Der VDR in meinem Zimmer hat noch ein außergewöhnliches Feature: An ihm ist mein Atmo-Light angeschlossen, was für ganz spezielle Stimmungen beim Filmschauen sorgt.

Besonders wertvoll sind meiner Meinung nach die Aufnahmefunktionen über das Webinterface "VDR-Live". Es ermöglicht eine einfache und übersichtliche Aufnahme von Serien und Filmen per Mausklick; die Möglichkeit Autotimer zu setzen, also vollkommen automatisiert in allen aktuellen EPG ("Electronic Program Guide") Einträgen zu suchen und Sendungen nach Stichwort im Titel oder im Beschreibungstext aufzunehmen hat nahezu meinen kompletten TV-Konsum umgestellt: Die Zeiten, an denen man sich allzu stumpfe Sendungen (also fast alle - Meinung des Autors -) reinziehen muss, sind vorbei. Derzeit habe ich ständig etwa 400GB (entspricht grob 200 Stunden) an Filmen, Dokumentationen und Wissenssendungen auf Lager und somit die freie Auswahl, was ich momentan angucken möchte. Werbefrei natürlich dank "Noad".

Den negativen Aspekt des VDRs möchte ich auch aber auch nicht verschweigen: Wer einen VDR aufsetzt muss sich daran gewöhnen von Familie, Freunden oder Freundinnen oder Schwestern und Brüder und Eltern derjenigen irgendwelche Sendungen aufnehmen zu müssen "weil man das ja so einfach kann" :-).

Falls dennoch jemand interesse hat, lege ich ihm die Links zum Thema "VDR" in meiner Linksammlung ans Herz.